München Pur

14 München Pur So geht klimafreundliche Gastronomie Bei Roche Diagnostics GmbH stehen auch das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden im Fokus Im Mitarbeiterrestaurant des Biotechnologieunternehmens Roche in Penzberg spielen neben Gesundheit auch Regionalität, Saisonalität und vor allem Nach- haltigkeit eine Rolle. „Eine ge- sunde Ernährung fördert das Wohlbefinden und die Zufrie- denheit der Mitarbeitenden. Das ist uns als Gesundheitsunter- nehmen besonders wichtig“, er- klärt Dr. Ulrich Opitz, Werkleiter von Roche in Penzberg. Corona hat gezeigt, wie soziale und ökologische Herausforderun- gen gemeistert werden können – nämlich nur, wenn jeder Einzelne aktiv wird. Als Gesundheitsunter- nehmen hat Roche seit rund 125 Jahren eine besondere gesell- schaftliche Verantwortung. So hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, seinen ökologischen Fußabdruck bis 2019 durch eine um 50 Prozent geringere Gesamt- umweltbelastung und bis 2050 durch eine reale Null bei den Treibhausgasemissionen deutlich zu verbessern. Stellschraube Mitarbeiterrestaurant Eine wichtige Stellschraube ist dabei die Ernährung. Im Mitar- beiterrestaurant am Standort Penzberg wird Nachhaltigkeit groß geschrieben – und das bei etwa 2700 täglich verkauften Mahlzeiten. 2018 belegte die Penzberger „Casino-Küche“ im bundesweiten Focus Kantinentest den ersten Platz in der Kategorie „Gesundheit“. Der Leiter des „Casinos“ im Interview In einem Interview erzählt der Leiter des „Casinos“ Peter Auer, wie gutes Essen und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Was hat unser Mittagessen mit dem Klima zu tun? Auer: Je weniger die Lebensmit- tel reisen müssen, desto umwelt- freundlicher sind sie. Die Art, wie die Lebensmittel produziert und verarbeitet werden, hat sehr viel mit unserem Weltklima zu tun. Nicht nur beim Fleisch können wir viel für die Ökobilanz tun. Die Zauberworte lauten regional und saisonal. Wir betrachten im Casi- no nicht nur die Aspekte vegeta- risch, vegan oder Fleisch, son- dern ganzheitlich, wie ein Le- bensmittel produziert wird und woher es kommt. Da haben wir in Penzberg natürlich eine tolle Lage mit vielen einheimischen Betrieben und Landwirten. Vor welchen Herausforderungen stehen Sie bei klimafreundli- cher Gastronomie? Auer: Eine Herausforderung ist sicherlich, die verschiedenen Ge- schmäcker abzudecken. Der eine will Schnitzel, der andere exoti- sche Genüsse. Dann schauen wir eben genau, welches Fleisch es gibt – so artgerecht und fair wie möglich. Und die Avocado findet sich ab und zu auch mal im Menü. Aber nicht jede Woche. Welche nachhaltigen Projekte planen Sie für die Zukunft? Auer: Wir haben kürzlich eine neue Aktion gestartet. Wir kaufen von einem Münchner Start-up krummes Obst und Gemüse, das nicht den Normen entspricht und deswegen nicht für den Großhan- del geeignet ist. Die aussortier- ten Sachen landen normalerweise im Müll. Das kostet uns zwar mehr Arbeitszeit, weil man eine krum- me Gurke nicht so schnell schält, das ist es uns aber wert. Unser Ziel ist, 80 Prozent des Bedarfs damit zu decken. Auch viele kleine Schritte kön- nen einiges bewegen. Was kann jeder von uns tun, damit die Welt ein wenig nachhaltiger wird? Auer: Wir können neugieriger werden und von den Gewohnhei- ten abweichen. Und wir sollten uns bewusst machen, dass nach uns auch noch Generationen kommen. Für die können wir ei- nen Unterschied machen. i Weitere Informationen: www.roche.de penzberg.allgemein@roche.com Aus frischen, regionalen Zutaten zaubert das Kü- chenteam köstliche Speisen für die Mitarbeitenden. Im Mitarbeiterrestaurant bei Roche gibt es kein Wegwerfgeschirr. Fotos: Roche Das Werksgelände von Roche im oberbayerischen Penzberg. Foto: Roche/Bodenbender

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