Bayerns Bestes I Nr. 01/2023

D A S R E I S E - U N D G E N U S S M A G A Z I N Nr. 01/ 2023 | 6,90 EUR WELLNESS & GENUSS in Traumhotels zu gewinnen! 5 WI N T E R - WAND E R UNG E N vom Frankenwald bis ins Allgäu S P E C I A L WIRTSHÄUSER 21 urige I N DENEN BAYER I SCHE KULTUR GELEBT WI RD HANN E S R I NG L S T E T T E R AUS DER OBERPFALZ AUSSERGEWÖHNL I CHE Ein Gespräch unter Freunden + REZEPTE + B I ER , TRAD I T I ON UND GUTE KÜCHE RUND & BUNT SCHLAFEN LERNEN in Füssen im Allgäu | EISBOCK: Starkes Bier mit Legende | MASKEN FÜR DÄMONEN: Teuflische Kunst aus dem Bayerwald

G E F U N D E N A U F A N T O N S C H M A U S KOCHT w w w . b a y e r n s b e s t e s . d e Wir stellen Ausflugsziele vor, nehmen bayerische Kultur und Kulinarik unter die Lupe und zeigen, wie schön die Natur in Bayern ist. Rezept von DFB-Koch Anton Schmaus Sauerbraten + Böhmische Knödel Interview +

KARL GATTINGER Genuss mi t Geschichte Einkehr in Bayerischen Denkmälern – Gasthöfe, Wirtshäuer und Weinstuben In der Buchreihe stellen Historiker und Denkmalexperten 50 ausgewählte, denkmalgeschützte Gasthäuser und Weinlokale in Franken, Bayerisch-Schwaben und Altbayern vor. Sie alle sind authentische Vertreter einer Jahrhunderte alten Wirtshauskultur. Mit Informationen zu Lage, Öffnungszeiten und Spezialitäten. Volk Verlag München | 6. akt. u. erg. Auflage 2018 | 19,90 Euro [ BUCHT I P P ] Franziska Meinhardt Chefredakteurin E D I T O R I A L Es ist wohl der Inbegriff von Gemütlichkeit: das Wirtshaus. Nicht nur wegen seiner holzvertäfelten Wände oder rustikalen Möbel. Vielmehr ist es untrennbar verbunden mit der menschlichen Zivilisation: In früheren Zeiten war das Wirtshaus ein Ort, an dem ein Reisender über Nacht blieb, er sich sicher fühlen, sich aufwärmen und stärken konnte. Dieses Gefühl der Geborgenheit ist geblieben, macht aus dem Gasthaus einen Sehnsuchtsort. Das Wirtshaus ist auch ein Ort der Geselligkeit: Nicht nur am Stammtisch, wo – oft hitzig – Meinungen ausgetauscht werden, man streiten kann, ohne Freunde zu verlieren. Hier trifft man sich, spielt Karten, geht mit der Familie zum Essen. Viele Wirtshäuser stehen heute noch in der Tradition, ihre Gäste kulinarisch zu verwöhnen. Schon Michel de Montaigne war begeistert, als er 1580 auf dem Weg nach Italien durch Bayern reiste: »Alles, was die guten Gasthäuser jenes Landstrichs darreichen, ist von solchem Wohlgeschmack, dass laut Herrn de Montaigne die Küche des französischen Adels kaum mithalten kann«, diktierte der französische Philosoph in Lindau seinem Diener. Nicht nur die Speisen lobte Montaigne, auch die Ausstattung der Gaststuben mit Holzvertäfelung und Kachelofen. Sie sind leider seltener geworden, die traditionellen Gasthäuser – aber es gibt sie noch. In dieser Ausgabe stellen wir 21 davon vor: Häuser mit Geschichte, meist familiengeführt, in denen die bayerische Wirtshauskultur noch lebendig ist. Viel Spaß beim Lesen und Erkunden wünscht Bayerischer Sehnsuchtsort /MagazinBayernsBestes @bayernsbestes_magazin BAYERNSBESTES . DE Mehr unter online BAYERNS BESTES 3

INHALT 18 IN JEDER AUSGABE : 44 NAT UR 18 Kalte Luft, heißer Tee: Fünf Winterwanderungen vom Frankenwald bis ins Allgäu 20 Ein Hauch von Norwegen in Oberfranken: Rundweg um den »Frankenwald-Fjord« 22 Mystischer Bayerischer Wald: Wanderung auf den Kaitersberg 24 Von Hütte zu Hütte: der Valepper Almenrundweg am Spitzingsee 26 Ein Wintermärchen am Fuße der Zugspitze: Spaziergang um den Eibsee 28 Gipfelwanderung mit Seeblick: Tour auf den Buchenberg im Ostallgäu 34 Frauenpower auf der Donau Kathi Mayer hätte nie Fischerin werden sollen. Eine Geschichte darüber, was Frauen schaffen können, wenn sie sich trauen. KU LT UR 44 Hannes Ringlstetter privat Auf der Bühne zuhause, auf dem Land daheim: Musiker und Moderator Hannes Ringlstetter spricht mit Stefan Lang über Freundschaft, den Touralltag und Heimat. 56 Ein Mann und seine Dämonen Von der bluadigen Luzier bis zur Drud: Mathias Seidl schnitzt Perchtenmasken im Bayerischen Wald für schaurigschöne Rauhnächte 64 Wer hat den Schönsten? Bei der Gamsbart-Olympiade in Mittenwald herrscht Ausnahmezustand. Wir begleiteten Ludwig Dachs, der sich der harten Konkurrenz in der Königsklasse stellte 06 Bayernkarte 07 Neues aus Bayern 08 Augenblicke 16 Postkastl 16 Fotonachweise 17 Gewinnspiel 42 Veranstaltungen Natur 54 Fotowettbewerb 62 Fundstücke 67 Dialektkolumne 68 Veranstaltungen Kultur 87 Gewinnspiel 100 Rezepte 104 Kolumne »Mein Bayern« 106 Kolumne »O’backt is!« 116 Veranstaltungen Genuss 136 Bayern-Wissen 137 Veranstaltungskalender 140 Buchtipps 142 Vorschau 4 BAYERNS BESTES

118 90 70 O ’ B A C K T I S ! In der neuen Backkolumne stellt Andrea SchirmaierHuber die Rosine in den Mittelpunkt. · S. 106 + Verlosung T OP - T H EMA 70 21 urige Wirtshäuser Wo das Herz Bayerns schlägt: Wir stellen Gasthöfe mit langer Geschichte vor, in denen bayerische Kultur gelebt wird. 72 UNTERFRANKEN: Backöfele, Würzburg; Zur Lichtenburg, Ostheim v. d. Rhön; Zur Alten Freyung, Zeil am Main 74 MITTELFRANKEN: Zum Rockenbrunn, Röthenbach a. d. Pegnitz; Zur Sonne, Neustadt a. d. Aisch; Gentner, Gnotzheim 76 OBERFRANKEN: Adelskammer, Bad Steben; Becher Bräu, Bayreuth; Huppendorfer Bier, Königsfeld 78 OBERPFALZ: Schießl, Amberg; Röhrl, Sinzing; Zur Post, Bad Kötzting 79 NIEDERBAYERN: Lanz, Untergriesbach; Schwellhäusl, Bayerisch Eisenstein; Pleintinger, Wolfsdorf 82 SCHWABEN: Obere Mühle, Bad Hindelang; Adler, Bad Wörishofen; Traubenbräu, Krumbach 84 OBERBAYERN: Zum Luitpold, Leeder; Mesnerwirt St. Johann, Siegsdorf; Hörger, Kranzberg G ENUS S 90 Rund und bunt Der Knödel ist eine typische Beilage zu deftigen Braten. Doch die kleine Kugel kann mehr: Sandra Leitner und Hans Bauer aus dem oberpfälzischen Zeitlarn machen den Klassiker zum Hauptakteur. 110 Starkes Bier mit Legende Der Eisbock ist eine Rarität unter den Bieren. Einer Legende nach ist es einem Missgeschick im Winter zu verdanken, dass die Spezialität entstand. G E SUNDH E I T 118 Gute Nacht! Besser schlafen mit den Lehren von Kneipp und den Füssener Schlaflotsen – ein Selbstversuch + Soforttipps für eine erholsame Nacht 130 Der Duft der Zirbe Das ätherische Öl des Nadelbaums sorgt traditionell für innere Ruhe. Zu Besuch in der Bad Feilnbacher Traumwerkstatt BAYERNS BESTES 5

Würzburg Ansbach Bayreuth Regensburg Landshut München Augsburg OBERPFALZ NIEDERBAYERN OBERBAYERN SCHWABEN MITTELFRANKEN UNTERFRANKEN OBERFRANKEN REG I ONALE SCHWERPUNKTE I N D I ESER AUSGABE NATUR Die Donaufischerin Kathi Mayer | S. 34 KULTUR Hannes Ringlstetter im Interview | S. 44 KULTUR Die GamsbartOlympiade | S. 64 GENUSS Knödel aus der Oberpfalz | S. 90 GENUSS Starkes Bier: der Eisbock | S. 110 GESUNDHE I T Schlafen lernen | S. 118 GESUNDHE I T Der Duft der Zirbe | S. 130 KULTUR Der Maskenschnitzer Mathias Seidl | S. 56 NATUR Winterspaziergänge mit Einkehrtipps | S. 18 TOP-THEMA 21 urige Wirtshäuser in Bayern | S. 70 6 BAYERNS BESTES

NEUES AUS BAYERN kurz notiert MI T DER KRAFT DES WASSERS ZUM WELTERBE Gut ein Jahr musste man sich in Bad Kissingen gedulden, seit Ende Oktober 2022 ist es offiziell: Die Stadt hat die Ernennungsurkunde zum Unesco-Welterbe erhalten. Für Bad Kissingen könnte dies eine Hebelwirkung für die Zukunft haben. Lange vor der Ernennung zum Welterbe hatte sich Bad Kissingen durch seine Kurbäder und sein Heilwasser international einen Namen gemacht. BAHNHOF DES JAHRES 2022 Wer viel mit dem Zug reist, der ist lange Wartezeiten gewohnt. Wer im Bahnhof von Coburg warten muss, dem wird immerhin buchstäblich Ausgezeichnetes angeboten. Denn der Bahnhof mit seiner historischen Schalterhalle samt Selfiestation mit der Veste Coburg im Hintergrund wurde vom Lobbyverband Allianz pro Schiene zum »Bahnhof des Jahres 2022« gekürt. DAS I ST D I E PERFEKTE WELLE Die perfekte Welle soll es künftig nicht mehr nur in fernen Urlaubsländern geben, sondern direkt am Flughafen München. Dort entsteht das gigantische Bauprojekt »Surftown Munich« und mit ihr eine 180 Meter lange Welle. Idealerweise soll das Surferlebnis dem auf dem offenen Meer gleichen. Ein schrittweiser Testbetrieb ist für den Herbst 2023 vorgesehen. AUSGESPROCHEN WI CHT I G Dialekt ist wieder wichtig. Findet auch das Landratsamt Wunsiedel im Fichtelgebirge. Für eine Imagekampagne machte man dort acht Wochen lang eine Online-Umfrage mit etwa 1 000 Teilnehmern. Die Frage: Wie werden Ortsnamen im Landkreis ausgesprochen? Bei Marktredwitz machte »Rawatz« das Rennen, bei Wunsiedel »Wousiegl« und bei Bad Alexandersbad keine der vorgeschlagenen drei Antwortmöglichkeiten, sondern schlicht und einfach »S’Bad«. OKTOBERFESTB I ER EUROPAWE I T GESCHÜTZT Das Münchner Oktoberfestbier steht nun europaweit unter Schutz vor Nachahmung, indem es in das EURegister eingetragen wurde. Auf dem berühmtesten Volksfest der Welt darf laut städtischen Betriebsvorschriften nur Bier von Münchner Traditionsbrauereien ausgeschenkt werden. Genauer gesagt, ein eigens gebrautes Festbier mit einer höheren Stammwürze von mindestens 13,5 Prozent. BAYERNS BESTES 7

KAMPFGE I ST AUF V I ER PFOTEN Marina Brutscher und ihre Sibirischen Huskys sind unzertrennlich. Seit über 17 Jahren gehören die Tiere zur Familie in Bad Hindelang. Sobald sie das Laufgeschirr sehen, strahlen Freude und Tatendrang in ihren Augen. Im Kader der Deutschen Nationalmannschaft im Zughundesport nimmt Brutscher an Rennen teil, war mehrfach deutsche Meisterin. Hohe Ausdauer, Kraft und ein ausgeprägtes Sozialverhalten machen die Schlittenhunde zu Teamplayern. Diese Zuneigung erfahren Besucher auch auf Camps und Erlebnistagen – Streicheleinheiten inklusive. www.huskynature.de 1 A U G E N B L I C K E

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WO D I E BERGE F I EBER HABEN Ruhig und verträumt liegt er da, der Geroldsee in der oberbayerischen Gemeinde Krün. Wenn die Sonne an klaren Wintertagen tief steht, »brennen« die schneebedeckten Bergzüge des Karwendels und werfen ihr Ebenbild auf das Wasser des Moorsees. Dieser Anblick lässt sich wunderbar auf Langlaufskiern erleben: Von Krün oder Wallgau am Barmsee vorbei führt die Panoramaloipe. Unterwegs geht der Blick zum Zugspitzmassiv, bevor man dem Ziel entgegen gleitet. www.alpenwelt-karwendel.de 2 A U G E N B L I C K E

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AUSDRUCKSSTARK UND NACHDENKL I CH Wenn Raiko Schwalbe Bayerns größtes Kunstevent veranstaltet, strömt die Szene in die Landeshauptstadt. Der Organisator der ARTMUC wird 150 Ausstellern vom 24. bis 26. März 2023 eine Plattform in den Messehallen der MTC Supreme Locations geben. Sein Motto: Kunst kann sich jeder leisten. Und neue Realitäten erschaffen. So auch das abgebildete Werk von Christoph Maderthaner: Er führt Realismus mit Fiktion zusammen und lässt den Betrachter das Gemälde im Kopf fertig malen. www.artmuc.info 3 A U G E N B L I C K E

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LEBE LIEBE LACHE Wir zaubern Ihnen ein Lächeln ins Gesicht Wellness- & Familienhotel MY KRAMERWIRT RESORT

Das kleine, aber sehr feine Hotel mit nicht mehr als 100 Hotelgästen Hotel Kramerwirt, Inh. Karl Fischl Bgm.-Fleischmann-Straße 1, 94244 Geiersthal www.kramerwirt.de  09923 / 2181  info@kramerwirt.de Regenbogen-Inklusivprogramm • Werfen Sie einen Blick auf das 2.000l Salzwasseraquarium • Auf dem Zimmer erwartet Sie ein Begrüßungssekt sowie NEU eine Flasche Wasser zur Einstimmung auf Ihren Aufenthalt • Early Check In • Umfangreiches Frühstücksbuffet • Mittagsbuffet im Rahmen der ¾-Pension: Täglich 13.00 Uhr bis 15.30 Uhr • Kramers traumhafte Kulinarikreise / Themenabende • Wellnessbereich (5.000 qm Paradiesgarten und 1.250 qm Wellnesswelt, Hallenbad, 2 Whirlpools, großzügiger FKKBereich (Blockhaussauna/Event Aufgüsse u. Birkensauna) mit Naturbadeteich, Gratis-Saftbar, Late-Night-Wellness Do+So bis 23.00 Uhr). NEU ab Juni / Juli 2023: Lagunenpool mit Strandfeeling GUTSCHEIN-SHOP www.gurado.de/kramerwirt Kramerwirtwoche Gültig 06.01.–18.12.2023 7 ÜN inkl. ¾-Pension & Regenbogen-Inklusivprogramm pro Person im DZ ab 771,00 € 14=12 Kramerwirtwoche Gültig 06.01.–08.12.2023 14 ÜN inkl. ¾-Pension & Regenbogen-Inklusivprogramm pro Person im DZ ab 1.392,00 € Rainbow Days 5=4 Anreise: Sonntag, Abreise: Freitag Gültig 08.01.–17.02.23, 26.02.–31.03.23, 16.04.–28.04.23, 07.05.–12.05.23, 21.05.–26.05.23, 11.06.–29.09.23, 08.10.–27.10.23, 05.11.–08.12.23 5 Nächte bleiben – aber nur 4 Nächte bezahlen 5 ÜN inkl. ¾-Pension & Regenbogen-Inklusivprogramm pro Person im DZ ab 464,00 € Klassifizierung: 4 Sterne (DEHOGA) Ausstattung: 40 Zimmer, 6 FeWos für 2–4 Personen, allergikergerecht, 3 Restaurantstuben, Fitnessraum Haustiere: gegen Gebühr Kinder: Spielplatz, Kids-Club im Hotel Wellness: Hallenbad (30–31 °C), 4 Saunen, 2 Whirlpools (36 °C), Naturpool, Massage & Beauty Freizeit: Freibad: 12 km, Badesee: 20 km, Golf: 20 km, Skilift: 15 km, Loipen: 15 km

VORFREUDE Macht weiter so, eure Zeitung ist super… ich freue mich auf jede Ausgabe. Evi Pregler, Margarethenried WI EDER WAS G ’ LERNT Die Dialektfrage Fred Heinzinger aus Pfaffenhofen möchte gern wissen: »In einer Diskussion mit Bekannten tauchte das Wort ›Matz‹ auf. Ich erklärte ihnen, dass dieses Wort vor allem für ein ›schlechtes Weibsbild‹ angesagt war. Positiv wurde es dagegen angewandt, wenn es sich um ein ausgekochtes, mit allen Wassern gewaschenes Mannsbild handelte. Dies glaubten mir meine Bekannten nicht.« Dialektforscherin Dr. Elisabeth Wellner: Das Wort »Matz« ist meist auf Frauen bezogen und wird sehr häufig als Schimpfwort verwendet. Tatsächlich gibt es auch die positiv gemeinte »Matz«, wenn jemand, egal ob Mann oder Frau, besonders raffiniert ist. In diesem Fall ist es ein Ausdruck von Anerkennung, eine »Matz« zu sein. Haben Sie eine Frage zu Dialekten in Bayern? Dann schreiben Sie uns an redaktion@bayernsbestes.de Die Redaktion behält sich das Recht vor, unter allen Einsendungen eine Frage auszuwählen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Leserbriefe sollten kurz und sachlich gehalten werden. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzung vor. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. www.bayernsbestes.de /MagazinBayernsBestes @bayernsbestes_magazin Redaktion Bayerns Bestes Mediengruppe Attenkofer Ludwigsplatz 32 | 94315 Straubing redaktion@bayernsbestes.de LOB | KR I T I K | ANREGUNGEN Postkastl FOTONACHWEISE TITEL: »Backöfele, Würzburg« ©Daniel Schwarz EDITORIAL: Adobe Stock/PawelG Photo: 3 (Hintergrund) INHALTSVERZEICHNIS: Adobe Stock/Sergey Furtaev: 4 l., imago/ Michael Westermann: 4 r., Backöfele/Daniel Schwarz: 5 l.o., Istvan Pinter (www.pinterpiphoto.com): 5 M.o., Füssen Tourismus und Marketing/Sabrina Schindzielorz Fotografie: 5 r.o., Benedikt Roth/www.rothphotography.de: 5 u. (2), Adobe Stock/ Paitoon: 5 u. (Rosinen) NEUES AUS BAYERN: Adobe Stock/weber11: l.o., Sonja Herpich/ StMELF, r.o., Volker Emersleben/Deutsche Bahn AG: l.u., Visualisierung Surftown MUC: r.u., Adobe Stock/Nasared: M. AUGENBLICKE: Stefan Högler, Alpenwelt Karwendel/Rudolf Pohmann, ©by Christoph Maderthaner/ ARTMUC Kunstmesse KALTE LUFT, HEISSER TEE: Adobe Stock/Sergey Furtaev: 18, Adobe Stock/vasilii_ko: 19, Chris Sternitzke: 20/21, Franziska Meinhardt: 22/23, Daniela Feldmeier: 24, 28/29, Adobe Stock/ Nicole Frank: 25, Adobe Stock/Sergey Furtaev: 26, Adobe Stock/ Wolfgang: 27 DIE DONAUFISCHERIN: Bayern Tourismus/Florian Trykowski: 34/35, 37, 38, Marina Jung: 36 u., Adobe Stock/Viktor: 36 o., Adobe Stock/Natán Villarreal: 39 (Ceviche), Adobe Stock/Viktor: 39 (Fisch), Adobe Stock/StudioDFlorez: 39 (Avocado), Adobe Stock/SEUNGJIN: 39 (Mango), Adobe Stock/dule964: 39 (Pfeffer), Adobe Stock/Mara Zemgaliete: 39 (Chili) VERANSTALTUNGEN NATUR: Chiemsee-Alpenland Tourismus/ Max Baudrexl: 42 o., Adobe Stock/mmphoto: 42 u., Adobe Stock/ franconiaphoto: 43 o., Adobe Stock/adrianad: 43 u. »WIR SIND MÄNNER MIT GEFÜHLEN«: imago/Future Image: 44/45/51/52, Franz Aichinger: 46/48/49/53, imago/Michael Westermann: 47, Tanja Völkl: 49 r.o., Adobe Stock/Yana: 50 TEUFLISCH GUTE KUNST: Franziska Meinhardt: 56, 58, 59, 60, 61; Julia Maier (Illustration): 57 M. , 58 o., 59 o., 61 u.. FUNDSTÜCKE: Marion Beckhäuser: 62 l.o. (2), Petra Nestler-Harmann: 62 l.u., Nils Marz: 62 r.o., Friedrich23: 62 r.u.M., Strawanza: 63 o. (3), Woidbrennerei Michael Wühr: 63 l.M., Theresa Delmes: 63 r.M., Katharina Grüttner/Carina Gehrmann: 63 u. EINE HAARIGE GESCHICHTE: Adobe Stock, Cloudless: 64, Adobe Stock, Waidmannsheil o., Sergii Moscaliuk o.r., adragan M. (Rahmen), Marina Jung M.: 65, Adobe Stock (Rahmen), by-studio l., LilliGraphie r.M., larisabozhikova r., U.P.images u.r., Marina Jung: 66 DIALEKTKOLUMNE: Emilie Rykovski (Illustration): 67 VERANSTALTUNGEN KULTUR: Josef Hexmann: 68 o., Christoph Giese: 68 u., Kreisarchäologie Dingolfing-Landau: 69 o., Courtesy of Kunsthalle Emden/Institut für Kulturaustausch, Tübingen: 69 u. URIG, BOARISCH, GUAD: Backöfele, Daniel Schwarz: 70, 71, 72; Lichtenburg, Sandra Haßmann: 73 l.o. Doris Wienröder: 73 l.u.; Zur Alten Freyung, Peter Dörfel: 73; Zum Rockenbrunn, Michael Hirschmann/mhirschmann.com: 74; Zur Sonne, Fotografie Andreas Riedel: 75; Gentner: Gasthof Gentner: 76 o.; Gasthaus Adelskammer, Fritz Gebelein jun.: 76; Becher Bräu, www.motion. gmbh: 77; Huppendorfer Bier, Huppendorfer Bier GmbH: Seite 77; Schießl Wirtshaus, Manfred Wilhelm/Büro Wilhelm: 77; Gaststätte Röhrl, Muk Röhrl: 78 u.; Hotel-Gasthof Zur Post, German Popp, Florian Huber: 79 o.; Gasthaus Lanz, Bürger- und Tourismusbüro Untergriesbach: 79; Schwellhäusl Trifter-Klause, Lettenmaier: 80; Gasthaus Pleintinger, Franziska Meinhardt: 81; Obere Mühle, Maria Großer: 82; Adler, Agentur Riedl, riedl-bw.de: 83; Traubenbräu, Georg Ringler: 84 o.; Zum Luitpold, Rainer Schmidt: 84 u.; Mesnerwirt, Werbeagentur Kuse.de: 85; Hörger, René Gaens: 86 o.; Jonas Wierer (Illustrationen): 76, 77, 78, 81 EINE RUNDE SACHE: Istvan Pinter (www.pinterpiphoto.com): 90 – 91; Adobe Stock: naltik o., Tatyana Sidyukova l.: 92.; Istvan Pinter: 93 – 96; Jonas Wierer (Illustrationen): 97; Julia Maier (Illustrationen): 98 – 99, Hans Bauer: 100, 101,103; Adobe Stock, Tim UR o., Valentina R. u.: 102 MEIN BAYERN: Jonas Wierer (Illustration): 104 O’BACKT IS: Adobe Stock, Bozena Fulawka o./angorius u.: 106; Benedikt Roth/www.rothphotography.de (Andrea Schirmaier-Huber): 106; 107; 108 l.o./r.o.; Adobe Stock, dule964 u. M./Bozena Fulawka u. r./ange1011 l.: 108 BOCK IM EIS: Brauerei Schneider Weisse: 110; Adobe Stock, monkographic (Hopfengrafik).: 111, 112, 113, 114; Adobe Stock, fedorovacz: 112 l.o., Brauerei Schneider Weisse: 112/113 o.; Chris Sternitzke: 112/113 u., 113 r.; Adobe Stock, MMphotos (Hintergrund)/Julia Maier (Illustration) M.: 114; Imago Images, Westend61: 115 VERANSTALTUNGEN GENUSS: venerisphotographie: 116 o., Tasty Bamberg: 116 u., Saskia Wehler: 117 o., Angela Blasberg: 117 u. SCHLAFEN LERNEN IN FÜSSEN: Sabrina Schindzielorz Fotografie, Füssen Tourismus und Marketing: 118-119, 121 u., 123, 126 u.l.; Adobe Stock, Larysa: 120 o.; Susanne Baade/Sascha Maurer: 120 u.l.; Ulrike Kühne: 120 M.l., 124 o.l., M.l.; Biohotel Eggensberger, T. Reinelt: 121 o.; Füssen Tourismus und Marketing: 122 o.; Adobe Stock, Patrick Daxenbichler: 122 M.; Biohotel Eggensberger, S. Lang, Blickfang: 122 M.r.; Füssen Tourismus und Marketing, David Terrey: 125 o.; Füssen Tourismus und Marketing, Simon Toplak: 125 u., 126 o.r.; Füssen Tourismus und Marketing, Ingrid Yasha Rösner: 126 o.l.; Füssen Tourismus und Marketing (www.guenterstandl.de): 126 M.o.; Julia Maier (Hintergrundillustration), Jonas Wierer (Illustrationen): 127; MVZ Enzensberg: 128 DER ZAUBER DER ZIRBE: Florian Bachmaier: 130/131, Gertraud Wittmann: 132, 133 u. (Kissen), Adobe Stock/Hendrik Stoltenberg: 133 o./134 M., Adobe Stock/New Africa: 133 u. (Hintergrund), Adobe Stock/Chamois Huntress: 134 o., Adobe Stock/bofotolux: 134 u., Adobe Stock/MicroOne: 134/135 (Illustrationen), Zugspitz Region GmbH/E. Spengler: 135 BAYERN WISSEN: IMAGO/Allstar M., IMAGO/Marc John u.l., IMAGO/United Archives u.r. VERANSTALTUNGSKALENDER: Laura Niederbruckner: 137 VORSCHAU: Adobe Stock, Gunter: 142 o. = oben, u. = unten, r. = rechts, l. = links, M. = Mitte 16 BAYERNS BESTES

Kraft tanken und sich stärken mit den 5 Elementen So können Sie gewinnen: Rufen Sie bis Montag, 03.04.2023, unsere Gewinn-Hotline an: 01378 / 420 178 34 (50 Cent pro Anruf). Bitte nennen Sie als Stichwort »Sonnenhof« und teilen Sie uns dazu bitte Ihren Namen und eine Kontaktmöglichkeit mit, unter der wir Sie im Gewinnfall erreichen können – Ihre Postadresse, E-Mail oder Telefonnummer. Die Gewinner/innen werden auf dem angegebenen Kontaktweg benachrichtigt. Ihre personenbezogenen Daten werden ausschließlich für die Abwicklung dieses Gewinnspiels verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Der Gewinn wird nicht in bar ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter sind von der Teilnahme ausgeschlossen. HOTEL SONNENHOF LAM ★★★★ S Himmelreich 13 | 93462 Lam | Tel. +49 (0) 99 43 37 0 | www.sonnenhof-lam.de Fotos: Hotel Sonnenhof Der Winter ist die beste Zeit, um unsere innere Kraft wiederaufzubauen: Niemand weiß das besser als die TCM-Spezialistin Inken Stenger. Sie bringt den Lebensstil der Traditionellen Chinesischen Medizin in das neue SPA des 4-Sterne-Superior Hotel Sonnenhof im Lamer Winkel. Ideal zur Stärkung imWinter: Floaten im warmen Wasser und sanfte Massagen auf der Wavebalance-Liege. Oder die speziell kreierte 5 Elemente-Massage, die alle Elemente ausbalanciert. All das kann man im Sonnenhof genießen und erleben: Mit seinem weitläufigen neuen Wellnessparadies ist er ein wundervoller Rückzugsort mitten in herrlicher Natur. Zwischen dampfendem Infinity-Pool, goldenen Paradiesvögeln und weichen Kissen lässt es sich herrlich relaxen, während der Blick durch die großen Glasfronten über die Landschaft des Bayerischen Waldes schweifen kann. Wer Erholung pur mit Bewegung verbinden möchte, ist im Sonnenhof ebenfalls richtig: Von der Schneeschuhtour und Alpaka-Wanderungen bis zu Qi Gong, Yoga, zwei modernen Fitnessbereichen und Tenniskursen reicht das unvergleichliche Aktiv-Angebot. Viel Glück! GEWINNEN SIE 4 Übernachtungen (Junior Suite) für zwei – inkl. Halbpension, 1 x Romantikbad Amore und 2 x Cocktail- Gutschein. Gesamtwert: 1829 Euro! Willkommen im »Sonnenhof«, dem Hotel mit Wohlfühl-Garantie BAYERNS BESTES 17

K A L T E L U F T

Berge, Wälder, Seen: So vielfältig wie Bayerns Landschaft sind auch die Wanderungen. Dabei mussten unsere Autoren feststellen, dass aber nicht zu jedemWinterspaziergang zwingend Schnee gehört – ein heißer Tee zum Aufwärmen dagegen schon. Fünf Winterspaziergänge mit Einkehrtipps TEXT: DANIELA FELDMEIER, FRANZISKA MEINHARDT, CHRIS STERNITZKE H E I S S E R T E E BAYERNS BESTES 19

Rund um den „Frankenwald-Fjord“ Tief in den Frankenwald bohrt sich ein schmaler und langer Wasserarm. Sein Verlauf ist nicht gerade, sein Ende ist nicht zu sehen. Der Wasserarm, die Ködeltalsperre, ist der Star auf der Wanderrunde. Wer sie umrundet, der könnte meinen, er sei in Nordeuropa unterwegs, nicht im Norden Bayerns an der Grenze zu Thüringen. Aufgrund ihres Aussehens heißt die Trinkwassertalsperre auch »Frankenwald-Fjord«. Der Rundweg um Bayerns älteste Trinkwassertalsperre ist gut zwölf Kilometer lang. Er ist breit und asphaltiert und im Winter gut begehbar, da er geräumt wird. Gutes Schuhwerk braucht es aber, es streut keiner. Mitte November scheint noch die Spätherbstsonne, kalte Böen sind Vorboten des Winters. Auf den ersten Metern schuften Arbeiter unter Maschinenlärm und ich muss mich auf einem steilen, schmalen Wanderpfad anstrengen. Oben an der Ködeltalsperre sind die Eindrücke anders. Nur die sich im Wind biegenden Bäume knarzen und das Wasser rauscht leise. Der wenig anspruchsvolle Weg führt durch die für den Frankenwald typische, liebliche Landschaft mit ihren Fichtenwäldern. Oft geben Baumlücken den Blick auf das grünlich schimmernde Wasser frei. Nur der Wasserturm, ein graues Betonmonster, fügt sich nicht in das Landschaftsbild ein. Etwa zur Hälfte der Runde biege ich rechts auf den Hubertusweg ab. Das S TART / Z I E L : Parkplatz Mauthaus/Nordhalben L ÄNG E : 16 km (mit Abzweigung zur Einkehr), sonst 12,5 Kilometer HÖH E NME T E R : rund 390 (mit Einkehr auf der Hubertushöhe), sonst 140 hm D I E S T R E C K E : Genaue Beschreibung unter www.frankenwaldtourismus.de. Für die Einkehr bei der ersten Einbuchtung nach Überqueren der Brücke rechts auf den Hubertusweg RT 25 abbiegen und dem Weg bis zur Hubertushöhe folgen. C HARAK T E R I S T I K : leichte Wanderung durch die sanfte Frankenwald-Landschaft T I P P D E S AU TO R S : In der Egersmühle oder im Roseneck in Wallenfels die »Gstopftn Rumm« probieren. Gemüsespezialität aus Feldkohlrabi, Lauchzwiebeln, Wirsing und Karotten. Gibt es nur noch in Wallenfels. TOU R E ND E TA I L S E I N K E H RT I P P Gaststätte Hubertushöhe Tel. 09267 / 209, Reservierung ratsam, Öffnungszeiten: 10 bis 13 Uhr, ab 16 Uhr, Dienstag Ruhetag. ~ N u r n B r omb e r g S c h l o ß b e r g K ö d e l t a l s p e r r e Ziel ist das Gasthaus Hubertushöhe. Nach 1,5 Kilometern und etwa 140 Höhenmetern erreiche ich es. Die Hubertushöhe ist ein altes grünes Holzhaus mit einer urigen Wirtsstube samt wärmendem Kachelofen. Nach dem Stopp geht es die 1,5 Kilometer zurück auf den Rundweg. Auf dem restlichen Weg weiche ich für den Aussichtspunkt Ködelblick noch einmal von der Route ab. Die letzten Meter geht es wieder bergab zum Parkplatz, und die Stille verschwindet. VON CHRIS STERNITZKE O B E R F RANK E N 20 BAYERNS BESTES

Unsere Familienwanderung findet Anfang November statt. Wir starten am Parkplatz des Arracher Ortsteils Simmereinöd im niederbayerischen Landkreis Cham, den man über eine Forststraße von der Regentalstraße aus erreicht. Von hier folgt man der Wegmarkierung »Kaitersberg Ar 6«: Ein kurzes Stück geht es an der Forststraße weiter, dann biegt man zuerst rechts und dann an einer Lichtung links ab und es geht in den Wald. Die Steigung des breiten Wanderweges ist moderat und man kann die mystische Urwald-Atmosphäre des Bayerischen Waldes genießen. Irgendwie spürt man hier, dass dieses Mittelgebirge viel älter ist als die Alpen. Jetzt, Anfang November, liegt viel rotes Laub auf dem Weg. Hie und da fallen Sonnenstrahlen durch die Bäume und bringen das dichte Moos auf dem Waldboden und den Felsen zum Leuchten. Plötzlich tauchen nach einer Kurve merkwürdig runde Formen am Wegesrand auf: Wie riesige, geschuppte Dracheneier liegen die grünlichen Felsen im Gras. Bald geht es links auf einen schmalen Hohlweg. Zunehmend steil führt er den Berg hinauf, der rote Laubteppich ist nun von Felsen und Baumwurzeln durchsetzt. Schließlich erreichen wir eine Kiesstraße, die nach Hudlach führt. Wir überqueren die Straße und folgen der Markierung zur Kötztinger Hütte: Von hier sind es noch 1,5 Kilometer. Der steinige Weg teilt sich, wir nehmen den rechten, noch schmäleren Pfad und durchqueren eine Lichtung. Hier sollte man sich umdrehen und den Blick über die Fichtenwipfel hinweg ins Tal schweifen lassen. Nun geht es steil bergauf. Vorbei an einem alten Baum, dessen Wurzeln sich krakengleich um die Felsen des Weges geschlungen haben. Weiter oben erreichen wir das Steinbühler Gesenke: Auf dem Kamm des Kaitersbergs auf der Goldsteig-Haupttrasse geht es zur Kötztinger Hütte zur wohlverdienten Stärkung. Zurück nehmen wir denselben Weg. E I N K E H RT I P P Kötztinger Hütte Kötztinger Hütte 1, 93480 Hohenwarth www.koetztinger-huette.de (geschlossen bis 27. Januar, Öffnungszeiten beachten). ~ Durch den Wald zum Kaitersberg VON FRANZISKA MEINHARDT S TART / Z I E L : Parkplatz Simmereinöd bei Arrach (Abfahrt von Regentalstraße) L ÄNG E : Aufstieg/Abstieg je ca. 4 km HÖH E NME T E R : ca. 410 hm D I E S T R E C K E : www.lamer-winkel.bayern, »Winterwanderweg zur Kötztinger Hütte« C HARAK T E R I S T I K : auf Kammlage alpine Anforderungen. Mitbringen sollte man Grundkondition, Trittsicherheit, evtl. Schneeschuhe. T I P P D E R AU TO R I N : Im Sommer von Bad Kötzting aus loswandern, die Räuber-HeiglHöhle besichtigen und nach der Einkehr zu den Rauchröhren weiterwandern TOU R E ND E TA I L S O B E R P FA L Z E s c h l s a i g n S i mme r e i n ö d H u d l a c h A r r a c h M i t t a g s t e i n R a u c h r ö h r e n 22 BAYERNS BESTES

Von Hütte zu Hütte – in einem Gebirgstal, das vom Spitzingsee nur wenige hundert Meter entfernt liegt und in das sich trotzdem nur wenige Wanderer verirren. Der Valepper Almenrundweg verläuft auf sechs Kilometern südlich des Spitzingsees durch die Schlierseer Berge. Wer sein Auto auf dem Parkplatz an der Kirche abstellt, folgt der Spitzingstraße nur ein paar Meter, bevor er links an der Alten Wurzhütte (Hütte Nummer 1) auf die Valepperstraße abbiegt. Jetzt noch ein paar Schritte bergab und das Tal der Roten Valepp umschließt mich und meinen Hund wie ein schützender Mantel. Der Trubel am See ist weit weg, lediglich die Rote Valepp gurgelt in ihrem Bachbett. Nach rund 700 Metern sehen wir rechts auf einer Anhöhe die Albert-Link-Hütte (Hütte Nummer 2). Wir folgen der Straße weiter durch eine verschneite Ebene. Rechts sucht sich der Bach in großen Kurven seinen Weg durch Wiesen und Äcker, links verdunkelt ein dichter Wald den Berghang. Schließlich führt rechts eine Brücke auf einen Feldweg, der präpariert und auch im Winter gut begehbar ist. Wir laufen immer weiter in den Wald hinein, bis wir vor Hütte Nummer 3 stehen: dem Blecksteinhaus – völlig abgelegen und beinahe ebenso ruhig wie der Rest des Tals, wären da nicht die Hunde im Haus, die unser Kommen durch lautes Bellen ankündigen. Für den Rückweg nehmen wir denselben Weg, bis wir auf das gelbe Schild »Zur Albert-Link-Hütte/ Valepper Almenrundweg« stoßen, hier wenden wir uns nach links. Immer höher und tiefer in den Wald hinein schraubt sich unser Wanderweg und spuckt uns erneut auf einer Ebene aus, auf der man in der Ferne die Albert-Link-Hütte erkennen kann. Wir folgen dem Weg in einem großen Bogen durch das weiße Tal, ein paar Schneeflocken lösen sich aus der Wolkendecke und begleiten uns zu unserem Ausgangspunkt am See. E I N K E H RT I P P S Alte Wurzhütte www.alte-wurzhuette.de Albert-Link-Hütte www.alpenverein-muenchenoberland.de/huetten/alpenvereinshuetten/albert-link-huette Blecksteinhaus www.blecksteinhaus.de ~ Wi l d e F r ä u l e i n R o s s k o p f S p i t z i n g s e e Valepper Almenrundweg am Spitzingsee VON DANIELA FELDMEIER S TART / Z I E L : Spitzingstraße, Parkplatz an der Kirche L ÄNG E : knapp 6 km HÖH E NME T E R : ca. 100 hm D I E S T R E C K E : www.tourentipp.com Suchbegriff: Valeppalm-Runde C HARAK T E R I S T I K : einfache Wanderung mit wenig Höhenmetern durch ein abgelegenes Gebirgstal südlich des Spitzingsees T I P P D E R AU TO R I N : Wer möchte, kann nach der Tour noch den Spitzingsee umrunden, sich auf eine der vielen Bänke setzen und die Winterlandschaft auf sich wirken lassen. TOU R E ND E TA I L S O B E R BAY E RN 24 BAYERNS BESTES

Eibsee-Runde Sachte rieseln weiße Flocken auf Kapuze und Mantel, der Schnee knirscht unter jedem Schritt. Eindrucksvoll baut sich die Königin unter den bayerischen Bergen am Südufer des Eibsees auf. Die Zugspitze wirft ihren Schatten über weite Teile des zugefrorenen Sees. Zusammen mit meinem Freund und unserem Hund starte ich die etwa sieben Kilometer lange Runde um den Eibsee an seinem Ostufer. Der breite Weg verläuft direkt am Ufer, die kahlen Bäume geben den Blick frei auf den zugefrorenen See. Einige Spaziergänger haben sich mit ihren Hunden auf die Eisdecke getraut – obwohl Schilder davor warnen. Da der Eibsee auf knapp 1 000 Meter liegt, friert er im Winter häufig zu. Die sieben Inseln im See sind dann gar nicht mehr als solche zu erkennen. Auf einer schmalen Brücke überqueren wir die Verbindung zwischen Eib- und Untersee und spazieren am Nordufer weiter. Zug- und Alpspitze sowie das Wettersteinmassiv ragen auf der gegenüberliegenden Seite in den Himmel. Mittlerweile hat es aufgehört zu schneien. Wir lassen uns auf einer Bank nieder und machen in der Ferne den Eibsee-Pavillion aus – dort wollen wir nach der Winterwanderung Rast machen. Unser Hund springt um uns herum und buddelt im Schnee. Zwei Spaziergänger laufen vorbei und grüßen. An diesem Wochentag im Februar ist wenig los. Kein Vergleich zu den Menschenmassen, die sich an Sommertagen an diesem türkisgrünen Bilderbuchsee aufhalten. Und so schlendern wir gemütlich am Südufer zurück. Die kalte Luft formt unseren Atem zu kleinen Wolken, die Sonne schiebt sich doch noch unter dem Grau hervor und lässt die Schneedecke auf dem Eibsee glitzern. S TART / Z I E L : Eibsee-Parkplatz Grainau L ÄNG E : 7,2 km HÖH E NME T E R : ca. 100 hm D I E S T R E C K E : www.grainau.de/ a-der-eibsee-rundweg C HARAK T E R I S T I K : verschneite Seenlandschaft am Fuße des höchsten deutschen Berges T I P P D E R AU TO R I N : Spaziergang auf einen Wochentag außerhalb der bayerischen Ferien legen TOU R E ND E TA I L S E I N K E H RT I P P Eibsee-Pavillion Seeweg 2, 82491 Grainau Tel. 08821 / 89 13 www.eibsee.de/eibsee-pavillion/ Öffnungszeiten beachten ~ Ei bsee Rundwander weg E i b s e e F r i l l e n s e e R o ß k o p f S c hwa r z e Wa n d VON DANIELA FELDMEIER O B E R BAY E RN 26 BAYERNS BESTES

In hellem Blau liegt der Forggensee zu unseren Füßen. Ende November ist er noch reichlich voll, im Laufe des Winters sinkt sein Wasserspiegel ab. Aus Gründen des Hochwasserschutzes kann der See abgelassen werden, erzählt man mir in der Gästeinformation Halblech. Dem Ausblick bei einer Winterwanderung auf den Buchenberg in den Ammergauer Alpen schadet das nicht – immerhin breiten sich noch elf weitere Seen vor ihm aus. Der etwa vier Kilometer lange Aufstieg beginnt im Dorf Buching. Die ersten 50 Höhenmeter laufe ich zusammen mit meinem Hund auf schmalen Straßen durch das Dorf. Gelbe Wegweiser informieren über verschiedene Wanderwege, wir halten uns an das Schild »Buchenberg – über Forststraße/Ebene«. Dieser Weg ist auch im Winter komplett geräumt. Als wir das Dorf verlassen, begleitet uns für einige Meter ein leise rauschender Bach durch den Wald. Schließlich breiten sich grüne Almweiden vor uns aus – verlassen, die Kühe sind längst im Stall. Die breite Forststraße schlängelt sich in großen Bögen mit durchaus steilen Abschnitten den Buchenberg hinauf, wir folgen ihr. Kurz unterhalb des Gipfels biegen wir rechts auf einen Kiesweg ab, tauchen wieder in den Wald ein – und siehe da: Hier oben ist plötzlich Winter! Eine erste, zarte Schneeschicht hat sich auf die Nadelbäume gelegt, wir hinterlassen Stiefel- und Pfotenabdrücke. Auf dem 1 142 Meter hohen Buchenberg angekommen, nimmt uns die aus dunklem Holz gebaute Buchenbergalm zuerst die Sicht. Wer um sie herumläuft, kann den Blick über die weite Ebene schweifen lassen – und sich auf Seen-Suche begeben. An diesem trüben Tag können wir nur fünf Seen ausmachen, also bleibt noch Luft nach oben für die nächste Wanderung. S TART / Z I E L : Parkplatz hinter der Gästeinformation Halblech in Buching L ÄNG E : Aufstieg/Abstieg je 4 km HÖH E NME T E R : ca. 330 hm D I E S T R E C K E : www.buchenbergbahn.de/ de/winter/aktivitaeten/ winterwandern C HARAK T E R I S T I K : technisch einfache Winterwanderung mit einem Blick auf bis zu zwölf Seen T I P P D E R AU TO R I N : Wer sich an der Talstation der Buchenbergbahn einen Schlitten ausleiht, muss den Weg nicht zurücklaufen, sondern kann auf einer präparierten Bahn ins Tal rodeln. TOU R E ND E TA I L S E I N K E H RT I P P Buchenbergalm Auf dem Buchenberg 1 87642 Halblech Tel. 08368 / 94 07 63 www.buchenbergalm.de ~ B u c h e n b e r g Mü h l s c h a r t e n k o p f Füssener Straße Tour auf den Buchenberg VON DANIELA FELDMEIER O S TA L L GÄU 28 BAYERNS BESTES

Über sieben Wege musst du gehen Die »Top-7-Winterrouten« im Naturpark Ammergauer Alpen 120 Kilometer ausgewiesene Wanderwege führen durch den 227 Hektar großen Naturpark Ammergauer Alpen, der sich zwischen Bad Bayersoien im Norden und Ettal im Süden aufspannt. Wer den Naturpark in all seinen Facetten kennenlernen möchte, aber nur ein paar Tage Zeit hat, der bekommt mit den neuen Favoriten-Routen »Geh 7 Winterwanderwege« der Ammergauer Alpen GmbH die schönsten Touren gleich vorsortiert. In jeder Gemeinde der Naturparkregion, also konkret in den Dörfern Bad Bayersoien, Bad Kohlgrub, Oberammergau, Unterammergau, Saulgrub und Ettal, steht eine ebenso empfehlenswerte wie aussichtsreiche Tour zur Wahl. Alle sechs Winterwanderwege um die Orte sind geräumt, verlaufen auf flachem bis hügeligem Terrain und sind zwischen 1,2 und zwölf Kilometer lang. Da das Ammertal auch eine Naturparkregion ist, wurde bei der Auswahl der Wege viel Wert daraufgelegt, dass die Streckenführung außerhalb von sensiblen Lebensräumen, wie Waldgebiete oder Flussläufe, verläuft. Wanderer werden daher gebeten, auf den ausgewiesenen Wanderwegen zu bleiben und nicht vor 10 Uhr oder nach 16 Uhr in dem Lebensraum von Rehwild, Gams oder Rauhfußhühner unterwegs zu sein. Und das aus gutem Grund: Wildtiere versuchen im Winter in Wäldern oder an entlegenen Berghängen zu überleben und brauchen daher Ruhegebiete und Schutz. Details zu allen Ortstouren mit Wegbeschreibung, Kartenmaterial und GPS-Daten zum Herunterladen finden sich unter: www.ammergauer-alpen.de/geh7winter Mehrere Tage auf dem Meditationsweg Für alle, die Lust auf mehr haben, lädt die Winter-Version des Meditationswegs Ammergauer Alpen als Mehrtagestour mit 76 Kilometern zur Kontemplation ein. Dieser siebte Wanderwegsvorschlag führt vom UNESCO Weltkulturerbe »Wieskirche« durch das gesamte Ammertal bis zum Schloss Linderhof im Graswangtal. Die Etappen verbinden insgesamt 15 kulturelle Sehenswürdigkeiten und Kraftorte in der Natur. Wer als Urlauber in der Region ist und nicht sicher weiß, ob die ausgesuchten Etappen ANZEIGE Fotos: Simon Bauer Photography (o.), Best of Winter/Thomas Bichler (u.) 30 BAYERNS BESTES

vielleicht doch zu lang werden, muss sich übrigens keine Gedanken machen, sondern einfach die elektronische Gästekarte nehmen. Sie ist gleichzeitig kostenloses Ticket für alle Bus- und Bahnverbindungen der Region. Lieber Ski als Stiefel? Dem Trend des sanften Wintersports hat sich die Region auch außerhalb des Winterwanderns verschrieben: ganz authentisch für die Ammergauer Alpen und ihre Bewohner, die stolz auf ihre intakte Natur sind. Ob Profi oder Amateur, der Naturpark Ammergauer Alpen ist ein Paradies für Langläufer. Kilometer um Kilometer schlängeln sich die Langlaufloipen (vom ADAC Skiatlas mit vier Sternen ausgezeichnet) durch die Region, die sich im sportlich rasanten Skating-Stil oder in klassischer Technik erkunden lässt. Ebenfalls ein wahrer Genuss ist eine Rodelpartie: Wer beispielsweise Bad Kohlgrubs Hausberg Hörnle mit einem Schlitten im Schlepptau erklommen hat, erhält zur Belohnung rasanten Rodel-Spaß auf über vier Kilometern Länge. Alternativ zum Aufstieg zu Fuß gibt es auch einen Sessellift. Schlitten können übrigens vor Ort ausgeliehen werden. Weitere Wintersportausrüstung verleihen auch die Sport- geschäfte der Region oder die Tourist-Information Bad Bayersoien: Langlaufschuhe und -skier, Stöcke sowie Schneeschuhe sind dort im Angebot. Tourengehen für Einsteiger und Könner Wer die Einsamkeit sucht, findet diese dann beim Schneeschuhwandern und Skitourengehen. Im abgelegenen Graswangtal finden sich die schönsten Touren, die man auf den Karten des Online-Tourenportals zur Vorbereitung einsehen kann.Wer ganz sicher gehen möchte, der zieht sich die Tourendaten auf ein GPS-Gerät. Anfängern im Tourengehen sind die Pistentouren am Hörnle und Kolbensattel willkommen, wo einen nebst gemütlicher Hütteneinkehr auch eine bequeme Abfahrt auf der Piste erwartet. Wer bereit ist fürs Gelände, dem eröffnet sich eine Vielzahl an Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Beliebtes Ziel der Skitourengeher ist die Kreuzspitze, die mit ihrem steilen Anstieg auch für sichere Fahrer eine Herausforderung bietet. Weitere Details zur Naturparkregion: www.ammergauer-alpen.de www.naturpark-ammergauer-alpen.de ANZEIGE Fotos: Simon Bauer Photography (l.), Bernd Ritschel (r.) DIE TOP-7-WINTERROUTEN Ettal – Enzianweg: Auf dem Enzianweg umrundet man Ettal in einer aussichtsreichen Runde (1:30 h, 5,5 km). Oberammergau – Weidmoos: Im Naturschutzgebiet Weidmoos genießt man im Winter eine außergewöhnliche Moorlandschaft (2 h, 8 km). Unterammergau – Pürschlinghaus: Eine gemütliche Winterwanderung von Unterammergau auf den Pürschling. Der Rodelspaß bei der Abfahrt ist garantiert (5 h, 10,5 km). Saulgrub – Kammerl Runde: Eingebettet in das Naturschutzgebiet Ammergauer Alpen liegt die Gemeinde Saulgrub, wo bereits in der Antike Handelszüge durchführten (2:15 h, 7,8 km). Bad Kohlgrub – Hörnlesattel: Die Panoramaroute mit Ausblicken in die Alpen und Voralpenlandschaft startet an der Bergstation Hörnlebahn und verläuft oben am Hörnle Sattel entlang (30 min, 1,2 km). Bad Bayersoien – Geizenmoos: Der malerisch gelegene Soier See lässt sich bei der GeizenmoosWanderung von seinem Südufer aus umrunden (3 h, 12 km). Ammergauer Alpen – Meditationsweg: Von der Wieskirche bis zum Schloss Linderhof: Diese Mehrtagestour führt auf einsamen Wegen durch den Naturpark ( 5 Tage, 76,5 km). BAYERNS BESTES 31

ANZEIGE Alles auf Anfang Pilgern, Wandern und Schlemmen zum Jahresanfang in der Region Inn-Salzach Wenn das Jahr neu beginnt, fangen auch im Kopf viele Dinge von vorne an. Aber der geplante Neuanfang ist selten der erhoffte neue Abschnitt im Leben. Doch dazu braucht es meist nicht viel: Wer sich nach einem Rückzug aus dem Alltag sehnt und ein paar Tage etwas kürzer treten möchte, ist in der oberbayerischen Region Inn-Salzach genau richtig. Echte Ruhe abseits von Menschenmengen findet man beispielsweise beim Pilgern nach Altötting. Spiritualität ist längst ein Thema für viele. Für den, der die Ruhe sucht, setzt sich der Gedanke in den Pilgerunterkünften in der Umgebung fort. Zum Beispiel in der Klause Engfurt oder bei den zahlreichen Gastgebern rund um den Kapellplatz in Altötting. Tipp für durstige Pilger: Eine Bierwallfahrt von Raspls Traumschmiede in Unterneukirchen führt auf circa 16 Kilometern an einem Tag über drei Brauereien bis nach Altötting. Spaziergänge mit Hörerlebnis Weniger spirituell, dafür ganz naturnah warten die Spazier- und Wanderwege der Region auf Winterwanderer, die jedem Wetter trotzen. Wer sich führen lassen möchte, kann das mit einer GPS-Tour über das eigene Handy tun und die Kinder dabei gleich die dazugehörige Schatzkarte erkunden lassen (bestellbar unter info@salzach-inn.com). Im mittelalterlichen Örtchen Kraiburg lauscht man so der »Stimme des Wassers«, in Waldkraiburg kann man dessen einzigartige Geschichte unter dem Titel »Ich suche eine neue Heimat« nach- hören. In Neumarkt-Sankt Veit entdeckt man das »Geheimnis der alten Bierprobe« und in Burghausen erfährt man alles »Von Schmugglern, Lausbuben und dem Fisch im Salzmantel«. Spaziergang mit Einkehrtipp: Kurz vor der Mündung in den Inn bietet die Salzach ein wild- romantisches Naturschauspiel, den Salzachdurchbruch. Die Tour startet und endet am historischen Stadtplatz von Burghausen – wo sich auch viele Restaurants zur Einkehr finden – und führt mit Blick auf die weltlängste Burg in Burghausen bis zum Salzachufer hinab. Winterwanderung in die Eiszeit Wer den Ausblick über die Weiten der Region bis zu den Alpen genießen möchte, kann die abwechslungsreiche Wanderung vom kleinen Wanderparkplatz zwischen Marktl und Perach aus zur Leonberger Aussicht unternehmen und dabei eine alte Bärenhöhle entdecken. Interessant ist auch die Tour von Unterneukirchen aus zu den eindrucksvollen »Geologischen Orgeln« – Zeugen der letzten Eiszeit. Teuflisch guter Toast Und wer nach einem langen Tag abends so richtig schlemmen möchte, ist in den zahlreichen bayerischen Wirtschaften und Restaurants mit regionalen Spezialitäten gut aufgehoben. Gäste sollten nach dem Teufelstoast auf der Speisekarte Ausschau halten – eine echte Inn-Salzach Spezialität, denn die Soße dazu gibt es nur hier. Wo das Bier am besten schmeckt: In der Brauerei Ametsbichler wird das Bier aus dem eigenen Wasser gebraut, das aus einem 125 Meter tiefen Brunnen stammt. Beim Graminger Weißbräu stellen zwei Brauerinnen das Bier her und beim Bräu im Moos können sich Besucher über dessen Geschichte und Herstellung im hauseigenen Biermuseum informieren. Weitere Informationen: Tourismusverband Inn-Salzach www.inn-salzach.com Fotos: Tourismusverband Inn-Salzach Altötting im Winter nährt die Seele ganz besonders. Bei einer Bierwallfahrt lernt man die Region auf neuen Wegen kennen. 32 BAYERNS BESTES

Mit über 200 ErlebnisangebotEn den wintEr in der Inn-Salzach-Region entdecken! Alle Infos und Erlebnisangebote unter www.inn-salzach.com/winter-erlebnisse Lust abenteuer Auf ? rauhnacht-räucheRn eisschwimMen im WöhrseE SchmiEdekuRs

Donaufischerin Die

L angsam ziehen Kathi Mayer und ihr Bruder Michi das Netz aus der Donau. Es landet in einem schwarzen Bottich auf der Zille. Die Fische darin befreien sie vorsichtig und lassen sie in einen Eimer fallen. Das dünne Garn des Netzes schneidet in die nassen Finger. Gerade im Winter ist es kein Spaß, wenn man sich so die Hände aufreißt. In Eimern und Boxen transportieren sie die Brachsen, Karpfen und Aale anschließend zu ihrem Hof. Sie werden dort als Speisefische verkauft, geräuchert oder zu Fischpflanzerl und -salaten weiterverarbeitet. Kathi Mayer liebt Tiere und die Natur. Sie wollte schon immer mit Tieren arbeiten, vielleicht als Meeresbiologin. »Als Kinder waren wir nach der Schule den ganzen Tag draußen«, sagt sie. »Wir hatten Hunde, Hühner, Pferde, Ziegen.« Die Eltern hatten wegen der Fischerei kaum Zeit für den Spielplatz, die Kinder mussten sich selber beschäftigen. Das hat sie zusammengeschweißt. Auf die Donau dagegen hat der Vater sie oft mitgenommen und helfen lassen. Hat ihnen gezeigt, wie man Fische tötet und ausnimmt. Davon, dass Kathi eines Tages hier mitarbeiten könnte, war nie die Rede. Die Fischerei war Männersache und da sie einen größeren Bruder hatte, war klar, wer den Betrieb übernehmen würde. Kathi lernte Zahnarzthelferin, arbeitete dort in der Verwaltung. Abrechnungen und Kostenpläne erstellen – die Verantwortung gefiel ihr. Nebenbei half sie ihrem Vater zuhause im Büro. Nur Rechnungen, keine Fische. Eigentlich hätte Kathi Mayer aus Lerchenhaid bei Straubing nie Donaufischerin werden sollen. Dafür, dass sie heute Netze aus der Donau ziehen und Fische ausnehmen darf, hat die 36-Jährige einen bitteren Preis bezahlt. TEXT: MARINA JUNG BAYERNS BESTES 35

Herbst 2017: Der Vater war schwer krank, Michi bediente auf dem Oktoberfest. Kathi wusste, dass es an der Zeit war, die Netze in der Donau auszulegen. »Papa, ich fahr fischen.« »Nein, das kannst du nicht.« »Mein Vater hat immer gesagt ‚Das kannst du nicht. Du bist ein Mädl«, sagt Kathi. »Ich hatte nie Selbstvertrauen.« Bis zu jenem Tag: Sie schnappte sich einen Arbeiter und fuhr mit ihm und dem Boot auf dem Hänger an die Donau, um die Netze auszulegen. Als Kind hatte sie ihrem Vater oft dabei zugesehen. So schwierig kann es doch nicht sein, oder? »Mir war schon mulmig. Aber wurscht, ich war mutig.« Boot rein, Netze im Wasser, Boot wieder raus, alles gut – jetzt müssen nur noch Fische reingehen. »Hoffentlich nur ein großer Fisch. Ein Karpfen oder so, damit ich mich nicht voll blamiere, wenn ich es Papa erzähle.« Es waren Fische drin, viele Fische. Und im letzten Netz sogar ein Zander, der Lieblingsfisch von Kathis Papa. »Den fängst du nicht oft. Schon gar nicht beim ersten Mal. Ich wär fast in die Donau gehüpft vor lauter Freude«, sagt sie. Nur eine Minute später klingelte das Handy, Kathi sollte sofort ins Krankenhaus kommen, der Vater stirbt. Von ihrem Fang erzählte sie ihm noch, reagieren konnte er nicht mehr. »Ich glaube, er war stolz auf mich«, sagt sie. Heute führt Kathi Mayer den Betrieb zusammen mit ihrem Bruder Michi. Alleine ist das Unternehmen kaum zu stemmen. Auf dem Hof gibt es zwölf Weiher mit Forellen, Lachsforellen, Saiblingen oder Karpfen, zwei Naturweiher und rund 19 Becken für Besatzfische. »Wir haben lebende Tiere. Da kannst nicht einfach zusperren und drei Wochen in Urlaub fahren«, sagt sie. Nicht einmal nachts ist Ruhe. Fällt ein Lüfter aus, gibt es » J E D E F RAU S C HA F F T A L L E S , WE NN S I E MAG . « Kathi Mayer Alarm und sie muss raus. Auch Natur in Gefangenschaft braucht Betreuung. Die Arbeit scheut sie nicht, sie packt überall mit an. Fährt mit dem Stapler, fährt schwappende Boxen, Fische und Sauerstoff mit dem großen Hänger. Sie hat den Fischerschein, macht den LkwFührerschein, der Elektrofischerschein soll folgen. »Das war mein erstes Fischen«, sagt sie. »Seitdem habe ich Mut. Jede Frau schafft alles, wenn sie mag – und wenn sie kann.« Neben der Donaufischerei haben die Mayers noch andere Standbeine: einen Hofladen, den Großhandel, sie fahren auf Bauernmärkte in der Region, sie räuchern und verarbeiten Teile ihres Fangs. Außerdem beobachten und dokumentieren sie den Fischbestand in der Donau und setzen dort im Frühjahr und Herbst Jungfische nach. Viel Freizeit bleibt da nicht. Aber auch wenn Kathi frei hat, zieht es sie ans Wasser. Sie geht mit ihren Hunden am Ufer spazieren, schaut den Schiffen zu oder fährt Wakeboard. Das Schönste auf der Donau für sie? »Die Ruhe. Ich muss wegen dem Betrieb immer erreichbar sein. Kein Handy, kein Anruf, keine E-Mail. Einfach die Ruhe, in Erinnerungen schwelgen, das Wasser und die Natur.« ♦ Weitere Informationen: www.fisch-mayer.de Unsere Autorin MARINA JUNG war auch mutig und hat eine Lachsforelle filetiert, nachdem sie ihrem Onkel beim Zerlegen eines Karpfens zugesehen hat. Es hat super geklappt und sie war sehr stolz. Bei den Besatzfischen alles ok? Kathi Mayer schaut nach den einjährigen Zandern. 36 BAYERNS BESTES

1 Es braucht viel Kraft, große Waller aus der Donau zu heben. 2 Bei den Mayers dreht sich alles um den Fisch 3 Frische Lachforelle filetiert 4 Netze auslegen an der Donau 1 4 2 3

3 FRAGEN AN… Kathi Mayer Zu Ihrer Arbeit gehört auch das Beobachten des Fischbestandes in der Donau. Der vergangene Sommer war echt heiß. Wie ging es den Fischen dort? Wenn es wie im vergangenen Sommer über Wochen trocken und heiß ist, haben wir Niedrig- wasser mit einem geringerem Sauerstoffgehalt. Die Fische leiden sehr darunter. Das merken wir auch bei uns am Hof. Im Sommer fischen wir nicht an der Donau. 2Was können Sie sonst noch beobachten? Der Fischbestand geht kontinuierlich zurück. Ohne die Besatzfische wäre die Donau vermutlich irgendwann leer. Dafür gibt es verschiedene Gründe: das Wetter, die Staustufen, die Schifffahrt. Dazu kommen Kormoran, Fischreiher, Gänsesäger, Fischotter und Waller, die auch großen Schaden anrichten. Was ist Ihr Donaufisch-Lieblingsgericht? Waller blau weckt bei mir die meisten Emotionen. Das war das Lieblingsgericht meines Vaters. Den hat es bei uns 25 Jahre an Weihnachten zu Essen gegeben. Ich habe ihn gehasst. Ralf Jakumeit hat ihn dann mal in einer Kochsendung für mich zubereitet. Auf diese Art hat er mir gut geschmeckt. Was ich aber total gerne esse, ist Steckerlfisch. Oder Scampi. Da brauche ich auch keine Beilagen dazu. 1 Interview: Marina Jung 3

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